Selbstreflexion – die Kunst, sich selbst zu hinterfragen als Mama
Bin ich eine gute Mutter?
Das Beste ist auch das Beste und nicht nur gut genug.
Selbstreflexion ist wichtig, denn du denkst über dich selbst und somit auch über das Verhalten deinem Kind gegenüber nach. Wenn du also schon mal begonnen hast, dir die Frage zu stellen, ob du eine gute Mama bist, dann ist das ein gutes Zeichen. Nämlich, dass du schon eine gute Mutter bist. Ich bin der Meinung, dass dies bereits der erste Schritt ist, wenn man sich selbst hinterfrägt und nicht in den lieben langen Tag hineinlebt. Du suchst nach Lösungen, wenn du das Gefühl hast, dass etwas „unrund“ läuft. Wie heißt der Spruch so schön: “Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung”. Oft kommt diese Erkenntnis leider relativ spät. Ich hoffe ich kann dich mit diesem Blogbeitrag über Selbstreflexion, Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit inspirieren, über gewisse Dinge einfach früher bewusst zu werden.
Hinterfrage dich ehrlich: Opferst du dich auf?
Es gibt viele Floskeln wie „nur wenn ich als Mama glücklich bin, dann kann auch mein Kind glücklich sein.” Und in der Realität ist es tatsächlich so. Das habe ich selbst lange nicht verstanden oder zumindest nicht verinnerlicht. Wenn dein Kind noch klein ist, dann bis du meistens in der Aufopferungsrolle als Mama. Das ist komplett natürlich und fühlt sich für dich auch selbstverständlich an. Schließlich kann dein Kind noch nicht alles selbst können, schon gar nicht wenn es noch ein Baby ist.
Zuvor warst du die wichtigste Person in deinem Leben
Wenn du noch kein Kind hast, bist du dir im Normalfall ab deiner Geburt bis zum Elternwerden der wichtigste Mensch in deinem Leben. Du widmest dich hauptsächlich dir selbst und deinen selbst auferlegten Aufgaben bzw. denen, die dir gewollt oder ungewollt von Außen (Eltern, Gesellschaft)oktroyiert werden. Man hat dies oder jenes zu erledigen, weil es zum Leben „dazugehört.“ Auch wenn du zu gewissen Dingen oftmals keine Lust hattest, wie zum Beispiel zu einer Geburtstagsfeier von irgendeiner Cousine zweiten Grades mitzufahren, hast du es trotzdem gemacht, weil es „eben so ist.“ Aber im Grunde genommen musst du „nur“ mit dir selbst klarkommen. Das ist auch oft nicht so einfach, aber das steht bestimmt in einem anderen Buch 😊
Die Veränderung der Prioritäten: Von “Ich” zu “Wir”
Doch dann kommt da plötzlich dieser eine kleine Mensch in dein Leben und stellt alles auf den Kopf. Er wirft deinen bisherigen Egoismus über den Haufen und nimmt den Platz ein, den du bisher hauptsächlich selbst besetzt hast. Es ist auf einmal nicht mehr so wichtig, wie oft und intensiv du zum Schlafen kommst. Ob du Zeit hast, eine ausgiebige Dusche zu nehmen ist nebensächlich, sondern dein Baby darf seine Bedürfnisse stillen, wann immer es will und du bist da. Immer. Und das ist gut so und soll auch so sein. Doch hier ein wichtiger Hinweis: wenn du selbst nicht ausreichend schläfst und dir Zeit für deine Körperpflege nimmst, wie sollst du dann alles für das Baby geben können? Genau hier beginnt dann oft diese Spirale, in der du immer mehr verleitet wirst, dich aufzuopfern, für dein Baby, für dein Umfeld.
Die Balance zwischen Mutterrolle und Selbstfürsorge
Als Mama bist du – vermutlich genauso wie ich – viele Rollen. Du bist Mama deiner Kinder, Ehefrau oder Partnerin, Köchin, Haushälterin, Einkäuferin, Taxi und übst einen Beruf aus, Teilzeit, Vollzeit oder vielleicht geringfügig. Das ist alles oft gar nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Du kämpfst dich durch den Alltag, um jeder Rolle gerecht zu werden. Und trotzdem hast du vielleicht manchmal das Gefühl eine Rabenmutter zu sein? Fühlst du dich wie Mila Kunis in dem Film Bad Moms, wenn du dein Kind mal zu oft zur Oma bringst oder es länger im Kindergarten bleiben muss als die anderen Kinder?
Die Befreiung von Schuldgefühlen: Rabenmutter-Komplexe überwinden
Gleich mal vorweg, du bist nicht allein, das geht so ziemlich jeder Mutter so. Vor allem wenn die Kinder noch sehr klein sind. Ich muss ehrlich gestehen, ich habe unser erstes Kind mit knappen 6 Wochen das erste Mal bei meiner Mama übernachten lassen. Es war Silvester und mein Mann und ich brauchten wirklich eine kurze Babypause. Dazu möchte ich noch erzählen, dass wir die 6 Wochen beide schon ziemlich fertig waren. Ich habe wochenlang versucht zu stillen, sie hat auch permanent getrunken, doch ich fand dann erst durch die Hebamme, die zur Nachbetreuung kam, heraus, dass unsere Tochter offenbar hungrig war, weil nicht genug kam oder zu wenig nahrhaft war. Naja, das muss einem halt auch mal wer sagen, wenn man sich nicht auskennt. Auf jeden Fall durfte die Kleine dann mit Zufüttern im Fläschchen das erste Mal bei meiner Mama schlafen. Und was soll ich sagen, sie ist heute 15 Jahre alt und meine damaligen Rabenmuttergedanken sind längst verflogen.
In dem Moment wo ich meine Tochter in die Obhut meiner Mama gab, plagte mich auch schon das schlechte Gewissen. Ich habe nicht Party gemacht, wie das an Silvester normalerweise so üblich ist. Ich bin gar nicht mehr sicher, ob ich Mitternacht überhaupt noch miterlebt habe, ich wollte nur noch schlafen. Die Gewissensbisse haben mir zeitig aufstehen und zu meiner Tochter fahren lassen.
Auf dem Weg zu einer erfüllten Elternschaft: Zeit für Selbstentwicklung und Selbstreflexion nehmen
So ist das eben, wenn man Mama wird. Du hast schließlich mit der Entscheidung Mama zu werden, die volle Verantwortung für dein Kind übernommen. Doch ganz ehrlich, es ist nicht notwendig, sich dabei selbst aufzuopfern und sich selbst aufzugeben. Auch wenn es sich so anfühlt, als wäre es normal. Für mich war es die ersten Jahre ein Wahnsinn. Unsere Kinder sind relativ knapp hintereinander geboren und ich hatte das Gefühl einfach nur noch zu funktionieren. Ich war in einer Art paralysiertem Zustand, wo Routinen ablaufen und du versuchst jeden Tag einfach nur zu überstehen. Doch ehrlich, ist es das wie du dir dein Leben als Mama vorgestellt hast?
Du darfst, um nicht zu sagen, du musst dir Zeit für dich selbst nehmen. Sonst wachst du eines Tages auf, deine Kinder sind längst ausgezogen, du hast deinem Mann nichts mehr zu sagen (nach dem Motto: „Wir haben uns auseinandergelebt“) und du erkennst, dass du dich auf dem Weg Richtung Pubertät deiner Kinder einfach nur selbst verloren hast. Es ist nicht notwendig, es soweit kommen zu lassen, wenn du gewisse Dinge rechtzeitig erkennst und gegensteuerst.
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Alles Liebe, deine Kathi